
Albert Hofmann
Wie es der Name unseres Institutes andeutet, beziehen wir einen großen Teil unseres Ansatzes bezüglich Mensch, Natur und Gesellschaft von unserem Namensgeber: Dr. Albert Hofmann. Geboren 1906 in Baden in der Schweiz, widmete er sich nach seinem Studium der Chemie der Wissenschaft und des Erkenntnisgewinnes, auch um chemische Verbindungen, die dem Menschen helfen. In erster Linie interessierte sich Hofmann bei seinem neuen Arbeitgeber Sandoz auf die Synthese und Veränderung pflanzlicher Stoffe für die medizinische Verwendung. In diesem Zuge vertiefte er seine Beziehung zu einem ganzheitlichen Ansatz der Forschung und konnte sich wissenschaftlich ausprobieren. Seine berühmteste Entdeckung, die des Lysergsäurediethylamids, auch LSD genannt, entstand so aus Forschungen zur Linderung von postnatalen Depressionen.
Hofmanns Umgang mit solchen Substanzen, aber auch seine kritische Rezeption mit den Auswirkungen des LSD auf die gesellschaftliche Landschaft zeigen, dass Hofmanns Interesse der generellen Verbesserung des menschlichen Zustandes galt. Mit wichtigen gesellschaftlichen Figuren wie Aldous Huxley oder Walter Vogt hegte er in dieser Zeit regen Kontakt, kritisierte allerdings auch Forschungskolleg*innen wie Timothy Leary für ihren ungezügelten Konsum. Als Hofmann feststellen musste, dass sein Mittel für die ‚berauschende‘ Kultur der 60er Jahre missbraucht und dadurch diskreditiert wurde, entschloss er sich, diesen Stoff nicht mehr herzustellen. Obwohl er wegen der stürmischen Entwicklungen LSD stets als sein Sorgenkind ansah, war für ihn dieser Stoff beispielgebend in seinem Nutzen für die Meditation. 2008 schließlich starb Hofmann im Alter von 102 und hinterlässt ein Opus an wissenschaftlichen Schriften und Ergebnissen. LSD, wie andere seiner Erfindungen, waren zu dem Zeitpunkt schon über 50 Jahre lang verboten.
Heute hat sich die Forschungslandschaft nicht nur auf der Ebene der Chemie, sondern auch gesellschaftlich in ihren Ansätzen weiterentwickelt. Mittlerweile haben psychoaktive Stoffe nicht nur Einzug in den bürgerlichen Diskurs gefunden, selbst renommierte Institutionen wie das britische King’s College London, die US-amerikanische Johns Hopkins University oder die niederländische Maastricht University haben ganze Einrichtungen ins Leben gerufen, die intensiv den Nutzen solcher Stoffe für Psyche und Körper erforschen. Albert Hofmanns Forschung im Rahmen der Naturheilpflanzen, der Mediation, aber auch des gesellschaftlichen Einflusses setzten hier früh Maßstäbe. Sie zeigen seinen holistischen Ansatz zur Verbesserung der Lebensumstände innerhalb der Gesellschaft genauso wie auch im Kontext des Individuums. Hofmann verkörpert durch seine naturwissenschaftliche Expertise und seinen holistischen Ansatz eine Möglichkeit der Verquickung von akademischer Forschung und gesellschaftlicher Teilhabe. Er vereinte hohe ethische und qualitative Forschungsansprüche, die den Menschen auch im Rahmen seiner Umwelt wahrnehmen und erforschen. Um diesen Ansätzen treu zu bleiben, befinden wir uns in regelmäßigem Austausch mit der Erbengemeinschaft Albert Hofmann.